Semesterarbeiten ´14
07. Februar 2014
An der Schauspielschule Siegburg erstellen die Schüler des zweiten und dritten Jahrganges Semesterarbeiten. Dafür werden von der Schulleitung Gruppen von drei bis fünf Schauspielschülern gebildet. Gruppen, die für ein halbes Jahr ein Schauspiel-Ensemble bilden. Diese müssen nicht nur allein und völlig ohne Anleitung ein Stück auf die Beine stellen, es inszenieren, es ausstatten, es beleuchten, die Werbung gestalten etc. ... Nein, die Gruppen mussten in diesem Jahr erstmals einen Projektantrag mit samt seiner Finanzierung erstellen und diesen den Pädagogen der Schauspielschule zur Bewertung überlassen. Diese verteilten Punkte, welche für die Schauspielschüler bares Geld bedeutet. 1.200 € schüttet die Schauspielschule Siegburg für die Umsetzung der Projekte in diesem Jahr aus. Damit können die Darsteller ihr Stück ausstatten, Sekundärliteratur und Kostüme kaufen oder sich einen Raum mieten. Denn wo sie ihr Projekt auf die Beine stellen, ist ihnen überlassen. Das kann im Supermarkt nebenan sein, in der Schauspielschule selber, auf der Domplatte in Köln oder auf den Rheinwiesen in Bonn. Das Thema war in diesem Jahr vorgegeben: "REVOLUTION". Und die lässt sich bekanntlich nicht nur im Theater umsetzen.
Die meisten Punkte und damit das meiste Geld für die Umsetzung erhielt die Gruppe "Unriot Love“ mit Julia Stiller, Katelin Heye, Robin Smets und Nico Funken. Sie erstellen eine Collage, die dann vor Schulklassen aufgeführt wird. Nach der Präsentation bietet die Gruppe einen Workshop zum Thema „Revolution“ an. Eine Semesterarbeit, die sowohl einen künstlerischen als auch einen pädagogischen Ansatz verfolgt.
Die Arbeit an den Projekten begann mit dem Schuljahr im September 2013. Die Präsentationen finden Ende Februar statt. Alle Pädagogen, Schauspielschüler, Bekannte, Freunde und Familie sind zu dieser Präsentation herzlich eingeladen.
Die Praxis der Semesterarbeiten gibt es schon seit den neunziger Jahren an der Schauspielschule Siegburg. Da das zu vermittelnde Wissen über die Technik des Spielens begrenzt ist, die zu beherrschenden Fähigkeiten jedoch unendlich sind, halten wir die Erfahrung, die der Schauspielschüler während der Semesterarbeiten macht für sehr wichtig. Er wird in die Lage versetzt, selbständige Entscheidungen hinsichtlich der Gestaltung seiner Figur und er Gestaltung der Szene treffen zu müssen. Er muss sich bekennen, zu seiner Vorarbeit, seiner Auswahl aus unendlich vielen Möglichkeiten und seinem technischen Vermögen.
Wir sind gespannt, wohin die Reise geht und freuen uns auf spannende "Revolutionen" - ob nun im Supermarkt, in Köln oder Bonn oder in der Schauspielschule Siegburg.