Semesterarbeitsgruppe “Leiche“
18. März 2014
Schon von Anfang an hat die Semesterarbeits-Gruppe um Marana Hartock, Jonas Herkenhof und Marian Hentschel sich für die Umsetzung des Themas „Revolution“ mittels eines kompletten Stückes entschieden. Durch Erfahrungen aus früheren Semesterarbeiten waren sich die drei schnell einig, sich nicht auf eine Collage oder Performance einzulassen. In der Ausarbeitung des Projektantrages fanden sie zunächst das Stück „Ich falle“ von Johanna Emanuelsson und bauten ihren Antrag auf diesem Stück auf. Leider veränderte sich die Gruppenzusammenstellung, so dass sie sich auf eine neue Suche begeben mussten. Auch für diese realitätsnahen Herausforderungen veranstaltet die Schauspielschule Siegburg derartige Semesterarbeiten. Schauspieler werden heißt eben auch, stets flexibel und offen auf alle Veränderungen im Arbeitsprozess zu reagieren. Zu guter Letzt fanden sie das Stück „Leiche“ von Esther Gerritsen (deutsch von Eva Pieper), was sich für die Umsetzung auf der Studiobühne Siegburg eignete.Die Schauspielschüler mussten vor dem Beginn der praktischen Arbeit an ihren Semesterarbeit einen Projektantrag stellen. Diesen mussten sie schlussendlich bei der Leitung der Schauspielschule einreichen, wie ein Theater oder eine freie Schauspielgruppe das bei einer Stiftung oder der öffentlichen Hand tut. Schauspieler werden bedeutet heute nicht nur an seinem künstlerischen Handwerkszeug zu feilen, sondern eben auch ein Geschick im Beantragen von Fördermitteln zu entwickeln. Alle Pädagogen haben diese Projektanträge gesichtet und bewertet, so dass eine Aufteilung der finanziellen Mittel auf alle Gruppen gewährleistet werden konnte. Die Schauspielschule Siegburg unterstützt die Schüler zusätzlich mit Fragestunden und Hilfe beim Beantragen der finanziellen Mittel.
Der Verlag der Autoren schreibt über das Stück „Leiche“
„Ein geselliges Familienwochenende von Nico und seinen Schwestern Marie und Isa endet in einem bizarren Gesellschaftsspiel, als hinten im Garten ein leeres Grab entdeckt wird. Weit weg von der bewohnten Welt steht die Zeit still und die Vergangenheit rückt immer näher. Die Spannung steigt: Für wen ist das Loch bestimmt? Wie meist in ihren Stücken versucht Esther Gerritsen in LEICHE nicht, eine "andere Wirklichkeit" zu erschaffen, sie beschreibt vielmehr Gedankengänge und das, was Menschen einander – bewusst oder unbewusst – antun. Der sprechende Mensch fasziniert sie: sprechend enthüllt er seine eigenen "Konstruktionen".
Neben dem Entwurf für ein Plakat musste auch ein aussagekräftiger Trailer erstellt werden. Nach der internen Präsentation der Semesterarbeiten haben Pädagogen der Schauspielschule Siegburg das Ergebnis ausgewertet und nach Verbesserungen im Arbeitsprozess Ausschau gehalten.