Premiere "Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren"
22. November 2015
Am 21. November 2015 hatte das Märchen "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" auf der Studiobühne Siegburg Premiere.
Dabei gestaltete sich die Vorarbeit des Kinderstücks alles andere als kinderleicht. René Böttcher, Schulleiter der Schauspielschule Siegburg, holte sich für diese Produktion Marian Hentschel als Regieassistenten ins Boot. Marian ist Schüler im letzten Ausbildungsjahr der Schauspielschule. Gemeinsam wurde nach einer geeigneten Bühnenversion des beliebten Kindermärchens der Gebrüder Grimm gesucht. Keines der bereits vorhandenen Stücke aber wollte den Vorstellungen der beiden entsprechen. Marian Hentschel verfasste daraufhin eine eigene Fassung, die letztendlich doch wieder verworfen wurde.
Wichtig war Böttcher und Hentschel zu beachten, dass das Originalmärchen zwei Handlungsstränge besitzt, die beide einen eigenen Anfang und ein eigenes Ende besitzen. Einmal die Geburt von Hans, bis zu der Hochzeit mit der Prinzessin. Und dann das Eintreffen des Königs auf der Hochzeit, mit der Aufgabenstellung die drei goldenen Haare des Teufels zu beschaffen, bis hin zum "Happy End". Des Weiteren waren sich beide einig, wenn ein Teufel im Geschehen mitmischt, muss auch Gott anwesend sein. Anders als im Originalmärchen führt in der Inszenierung der Studiobühne nun Gott als Erzählerin durch die Geschichte und lenkt Hans´ Reise auf gute Bahnen. Das führte zu einem weiteren Gedankengang des Regieteams: Hans soll kein geborenes Glückskind sein. In unserer Variante wird der leiblichen Mutter von Hans zum Trost für ihre Armut und Einsamkeit erzählt, ihr Kind sei ein Glückskind. Das wird Hans bis zu seinem achtzehnten Geburtstag suggeriert, dementsprechend ist er ebenfalls davon überzeugt. Daher ist die Moral unseres Märchens: Glaube an dich selbst, dann ist vieles möglich.
Zu Beginn der Probenphase wurde gemeinsam mit dem neunköpfigen Ensemble eine Strichfassung einer bereits bestehenden Theaterversion erstellt. Schnell war auch klar, dass die Künstler selbst den musikalischen Rahmen des Märchens übernehmen. Die drei ausgewählten Lieder welche gesungen werden sollten wurden gemeinsam mit dem Musiklehrer Martin Eng geprobt. Die Instrumentalstücke jedoch entstanden eigenständig während den Proben. Die Stimmungen der einzelnen Szenen wurden dabei aufgenommen und verklanglicht.
Die Inszenierung soll den Kindern viel Platz für die eigene Phantasie lassen. Daher ist auch das Bühnenbild sehr unkompliziert gehalten. Ein Tarnnetz wird zum Beispiel als Waldkulisse eingesetzt. Mit wenigen Handgriffen entsteht aus dem Wald das königliche Schloss und sogar die Hölle kann man daraus nach kleinen Veränderung erkennen. Die "Band" hat ihren Platz in einer gemütlichen Sitzecke am Bühnenrand. Während den Proben ließ Regisseur Böttcher den Ensemblemitgliedern auch Freiraum die verschiedenen Szenen mitzugestalten. Das wirkte sich positiv auf alle Beteiligten aus und so konnte das Märchen in einer angenehmen Probenatmosphäre entstehen.