Premiere "Der goldene Drache"
24. Juni 2016
Am heutige Abend hat „Der goldene Drache“ seine Premiere an der Studiobühne in Siegburg gefeiert. Die etwa 80-minütige Vorstellung bei sommerlichen Temperaturen war ausverkauft und begeisterte die anwesenden Zuschauer.
In dem Stück wechseln die Szenen sehr schnell, die jungen Schauspieler wechseln ihre Rolle fast minütlich. Der rote Faden in diesem Stück ist das China-Thai-Vietnam-Restaurant „Der goldene Drache“, in dem ein junger Chinese mit Zahnschmerzen arbeitet. Er ist illegal hier und kann sich daher keinen Zahnarzt leisten. Die anderen Figuren wohnen ebenfalls in dem Haus, ganz oben ein junges Paar, darunter der Großvater, daneben zwei Stewardessen und ein Lebensmittelhändler. Und dann ist da noch die Geschichte einer Ameise und einer Grille, welche auf der Suche nach Essen bei der Ameise landet.
Am Anfang wirken alle Geschichten noch für sich und laufen parallel, im weiteren Verlauf des Stückes merkt der Zuschauer aber, wie die Geschichten zusammenhängen, wenn zum Beispiel eine junge Frau plötzlich bei ihrem Großvater vorbei schaut, der Lebensmittelhändler sich im „Goldenen Drachen“ etwas zu Essen bestellt und eine illegale Prostituierte hat, welche von anderen Bewohnern des Hauses besucht werden.
Dieses komische aber auch ernste Stück war die erste Inszenierung des Schauspielers und Regisseurs Tobias M. Walter. Er wollte mit dem Stück „politisch Stellung beziehen ohne plakativ zu werden. In dem Stück geht es um Menschen die geflohen sind, ein besseres Leben suchen aber obwohl sie örtlich angekommen sind doch noch nicht wirklich angekommen sind. Es geht um Probleme die dann entstehen.“ Trotz der politischen Inhalte wolle Walter allerdings niemanden „mit dem moralischen Holzhammer erschlagen. Am Ende entscheidet der Zuschauer, ob das was er da sieht ein absurdes Schauspiel ist oder ob da auch noch mehr ist.“ Für die Zuschauer ist es mitunter harter Stoff, welcher aber regelmäßig durch leichte und amüsante Szenen aufbereitet wurde und daher auch sehr gut ankam.
Die Premiere spielten Kim Häberle, Lukas Maurer und Jan Meier aus dem zweiten Jahrgang sowie Lisa Hansmann und Christian Reinecke aus dem dritten Jahrgang Die zweite Premiere mit Vanessa Stoll aus dem zweiten Jahrgang der Schauspielschule findet morgen Abend um 20 Uhr statt.