Prüfungen
An der Schauspielschule Siegburg finden keine Zwischenprüfungen statt, die einen "Rausschmiss" zur Folge hätten. Eine derartige Vorgehensweise halten wir für unpraktikabel. Da wir jeden Tag nah beim Schüler sind, ihn begleiten, ihn immer mehr allein laufen lassen und alle Funken seiner Veränderung wahrzunehmen versuchen, können Prüfungen für uns nichts offenlegen, was wir nicht sowieso im Unterricht sehen. Eine künstlich erzeugte, adrenalinfördernde Situation führt unserer Ansicht nach nicht zu frei denkenden, selbstbestimmten und schöpfenden Künstlern.
Die einzige Ausnahme stellt eine gelegentlich stattfindende Zulassungsprüfung für das Abschlusssemester dar.
Zwei- bis dreimal im Schuljahr gibt es Einzelgespräche für unsere Schüler, in denen sich alle Pädagogen zu den eingeschlagenen Wegen, Fortschritten und Notwendigkeiten des Schülers äußern. Dabei werden Ziele benannt und Fragen der Schauspielschüler beantwortet.
Wir setzen lieber auf frühzeitig klärende Gespräche, um gemeinsame Lösungswege zu erarbeiten. Die Bühnenarbeit mit ihren abendlichen Aufführungen sehen wir als größte Prüfung.
Am Ende der Ausbildung erfolgt die schulinterne Bühnenreifeprüfung, die zum Vorsprechen bei der ZAV berechtigt.